Business

Storytelling im IT Marketing

Im post-faktischen Zeitalter der alternativen Fakten ist das mit dem Marketing von IT Lösungen so eine Sache.

Wenn man, wie ich gerade, drei Tage auf einer Marketingkonferenz in den USA war, ist man geneigt, dem Begriff “Storytelling” eine enorme Wichtigkeit zuzumessen. 

Schließlich werden in den USA gerade Begriffe wie “alternative Fakten” geprägt und das Ausmaß an Desinformation, vermeintlichen “Fake News” und faktenfreier Geschichtenerzählerei habe ich als schlimm erlebt.

Beim Storytelling im Marketing-Kontext geht es aber um etwas anderes. Storytelling beduetet, den Nutzen von Produkten oder Lösungen anhand von anschaulichen, oft emotional aufgeladenenGeschichten einfach und anschaulich zu erläutern. Hierfür eignen sich dann viele Formate, u.a. vom reinen Text bis hin zu animierten Video. Dabei wird ja das Video immer wichtiger. Wer liest heute schon noch ganze Texte?  Aktuelle Studien  gehen davon aus, dass bis zum 2020 mehr als 80% der Informationen im Marketing über visuelle. bzw. audiovisuelle Medien vermittelt werden wird. Spätestens dann werde ich wohl einen Video-Blog aufsetzen müssen.

Wichtig beim Storytelling ist der Aspekt der Emotion, denn es geht primär um eine Projektion der Gefühle, die beim Konsum oder der Nutzung des Angebotes im Kunden ausgelöst werden, und weniger um eine faktische Nutzenargumentation.

Mit dem Aufkommen des Storytelling nehmen wir vereinfacht gesagt mehr und mehr  Abschied vom sogenannten “Use-Case” Ansatz, also einer direkteren, schlichten Beschreibung oder wiederum zunehmend audiovisueller  Darstellung der Einsatzmöglichkeiten eines Produktes. Use-Cases sind kurze, konkreten Anwendungsfalles mit Darstellung der zu erzielenden Ergebnisse oder Erträge. 

Früher war das alles vermeintlich einfacher. Da gab es in der IT sogenannte “Feature & Benefit” Listen, üblicherweise im Tabellenformat und eine weitere Aufzählung mit den Systemvoraussetzungen, also den Anforderungen an die IT-Infrastruktur sowie die notwendige Server-Hardware. Im Zeitalter von SaaS IT Lösungen spielen diese Systemvoraussetzungen für den Anwender keine Rolle mehr. Zumindes eine Liste weniger.

Das Geheimnis eines sehr guten IT-Marketings liegt wohl in der Kombination dieser Elemente. IT-Entscheidungen sind sehr faktenorientiert, ein guter ROI ist wichtig. Information zählt und alternative Fakten zählen nicht. Daher werden wir ganz ohne  Features & Benefits oder klare Use-Cases nicht auskommen. 

Gleichzeitig wird es aber immer wichtiger, gute Storytelling zu betreiben um neben der Information auch die richtige Emotion zu vermitteln. Dabei gilt es insbesondere das Besonderee Ihres Angebotes und noch wichtiger, das Besondere Ihrer Firma zu vermitteln. Attribute wie Werte, Partnerschaft oder Verlässlichkeit sind dabei Gute Stichworte.
Kurzum: Ihr Produkt reicht nicht, ihr Kunden will sich mit Ihnen wohlfühlen. 

Digitaler Schwindel

Das normalerweise von mir hochgeschätzte Handelsblatt veröffentlichte in diesen Tagen einen atemberaubenden Parforce-Ritt über alle Höhen, Hindernisse und Wassergräben des digitalen Zeitalters. Dort diskutieren die „Digitalbotschafterin der Bundesregierung“ (gibt es wirklich) eine Berliner Gründerin, der Deutschland-Chef des globalen Taxi-Killerdienstes Uber sowie der für solche Diskussionsrunden fast unvermeidliche Soziologe über den digitalen Wandel.


Nie zuvor habe ich einen Artikel gelesen, der mit einer derartigen Geschwindigkeit und Dichte solch eine Vielzahl von Themenkomplexen, Chancenbetrachtungen, Paranoia, Pauschalisierungen, Befürchtungen zu negativen gesellschaftlichen Veränderungen oder Forderungen nach mehr Regulierung oder stattlichen Eingriffen anschneidet, – dabei aber keinem der angesprochen Aspekte wirklich gerecht wird:
Dringend empfohlene digitale Askese, Gefahren gar für die Demokratie, die Schattenseiten der Sharing Ökonomie, windige Innovationen und Start-Ups, Industrie 4.0, Deutsche Angst, Digitale Bildung, Fremdsteuerung durch profilgetriebene Versicherungs-Angebote… und selbstverständlich der obligatorische Ruf nach einer Zerschlagung von Google. Genug.

Mir wurde schwindlig.

Und wieder überfiel mich diese eine bohrende Frage: „Wo liegt eigentlich der Kern in dieser ganzen Digitalisierungsdiskussion?“ Betrachtet man nämlich die Tatsache, dass die Digitalisierung* bereits seit Einführung der ersten Computer unser Leben in allen Bereichen verändert, ist doch eigentlich alles wie gehabt. Wer möchte bestreiten, dass sich, sagen wir seit Einführung des Personal-Computers, die Wirtschaft, der Arbeitsmarkt oder unser Freizeit- und Sozialverhalten nicht schon nachhaltig verändert hat. Überraschenderweise hat die Demokratie dem allen bislang standgehalten und überflüssig sind wir Menschen auch noch nicht. Zumindest in der Eigenbetrachtung.

Warum also die Aufregung?

Zugegeben, die Geschwindigkeit in der Abfolge technischer Innovation wird immer höher. Das ist es aber dann auch. Das Tempo hat sich beschleunigt, die grundlegenden Veränderungsprozesse sind aber gleich geblieben. Also heißt es sich auf die richtigen und wichtigen Einzelfragen zu konzentrieren. Digitaler Schwindel entsteht nur wenn man zu viele Themen in einen Topf wirft und pauschalisierende Schlagwortdiskussionen führt. Diese geben keine Antworten, sondern werfen nur immer neue Fragen auf. Zeitverschwendung.

Also fassen wir es hier für diesen d.velop Blog einmal etwas kleiner:

Sind sie auf der Suche nach Konzepten um die Informationen in ihrem Unternehmen mithilfe eines Social ECM Systems jederzeit und überall verfügbar zu machen sowie gleichzeitig ihre Unternehmensprozesse nachhaltig zu verbessern? Lautet ihre Antwort ja, dann sind sie bei der d.velop AG http://www.d-velop.de genau an der richtigen Stelle. Versprochen!

Ach ja, hier noch der Link zu besagtem Artikel. Bleiben Sie bitte schwindelfrei! http://www.handelsblatt.com/technik/vernetzt/digitaler-wandel-haben-sie-google-zerschlagen-kommt-der-naechste/11875464.html

* Hier definiert im ursprünglichen Sinne als „das Übermitteln von Informationen und Maschinenanweisungen mithilfe von Abfolgen der zwei Zustände Ein/Aus in rasendem Tempo“

S.M.A.C. und Co – über Sinn und Unsinn von Akronymen

Gastbeitrag von Stefan Olschewski

S.M.A.C. als inzwischen überall breitgetretene Abkürzung für die vermeintlichen Megatrends Social – Mobile – Analytics – Cloud … braucht man das? Jedes Kind braucht einen Namen und jede potenzielle Innovation offenbar ein greifbares Buzzword – sonst wüsste man ja gar nicht mehr, wovon man spricht. Oder etwa doch?

Gerade in der eher behäbigen Welt des Enterprise Content Management ist das mit diesen Begrifflichkeiten so eine Sache. Da hat sich der Markt (und ganz langsam auch die potenziellen Kunden) nach kaum mehr als 15 Jahren an das Akronym „ECM“ gewöhnt, da kommen ganz Innovative mit „EIM“ um die Ecke (Enterprise Information Management). Und der Aufschrei ist groß! Wer soll das denn verstehen? Mit dem „S.M.A.C Stack“ wird nun endgültig auch der letzte standhafte Gallier abgehängt. Warum?

Dokumentengebundene Prozesse sind per se schwerfällig und – zugegeben – nicht gerade begeisternd. Oder legen Sie sich gern abends mit einer 200-seitigen Abhandlung über die „Geschäftsprozessoptimierung der Eingangsrechnungsverarbeitung“ auf die Couch? Höchstens, um darüber möglichst schnell einschlafen zu können. Nur das Versprechen, dass durch eine Digitalisierung der Dokumente und Automatisierung der Abläufe eben diese einfacher, schneller und fehlerloser ablaufen, macht das Thema noch nicht begeisternder.

Begeisterung entsteht im Kopf

Und das auch nur dann, wenn ich beispielsweise eine Innovation selbst erfahren kann. Hier tun sich Anbieter von Lösungen zur Prozessoptimierung, deren Implementierung Jahre dauern kann, schwer. Warum begeistert ein Smartphone mit seinen schlanken Apps? Weil ich es immer dabei habe, weil ich keine langen Anleitungen benötige und weil ich damit immer und überall kurze Abstimmungen mit Freunden oder Kollegen vornehmen kann. Und weil mir eine App echten Mehrwert bringt. Ich kann meinen Gesundheitszustand tracken lassen, meine sportlichen Aktivitäten und Trainingsstatus nachhalten, ich kann Reisen planen und Kinoprogramme abrufen, ich kann chatten und organisieren. Da liegt es doch nahe, eben diesen Nutzen auch im beruflichen Alltag zu vermitteln – und so auch eine (sagen wir einfach mal weiterhin ECM-) Lösung intuitiv und begeisternd in Funktion und Anwendung zu machen.

Und genau damit sind wir wieder beim S.M.A.C. – denn was an den oben genannten Dingen begeistert, ist gerade der soziale Aspekt des Austauschens untereinander, die Mobilität durch tragbare Geräte, die einfachen Analysen durch Reports jeglicher Art auf Knopfdruck und die Ablage all dieser Informationen in der Cloud, sodass sie immer und überall verfügbar sind. Und genau das ist der vielbeschworene S.M.A.C.-Stack!

Jetzt müsste es nur noch einen Anbieter geben, der bei aller Erfahrung im klassischen ECM-Umfeld genau diese Begeisterung in seine Produkte aufnimmt. Der kollaborative Aspekte in Workflowprozesse integriert, der einfach zu bedienende Apps als Frontend besitzt oder – noch besser – sich nahtlos in die schon bekannten Oberflächen integriert. Der ein Tool anbietet, das in Sekundenschnelle die Performance des ECM-Systems analysiert und über ein rechtskonformes und revisionssicheres Cloud-Konzept mit Hosting in deutschen Rechenzentren auch noch jegliche relevanten Sicherheitsaspekte berücksichtigt.

 

Die Welt braucht kein S.M.A.C. – sie steckt mitten drin

Dann wird auch der digitale Umgang mit Dokumenten zur wirklichen und konsequenten Alternative – ganz egal, ob als Buzzword dann ECM, EIM oder S.M.A.C. dransteht. In der mehr und mehr vernetzten Welt des Social Business – und genau darin leben wir, geht es darum, seine eigenen Geschäftsprozesse immer neu zu denken und flexibel den Anforderungen des Marktes anzupassen. Nur wer diese Flexibilität lebt, wird auf Dauer wettbewerbsfähig bleiben. Und da spielt es überhaupt keine Rolle mehr, welches wohlklingende – oder gar verwirrende – Label man dranschreibt.

 Zum Autor:

Stefan Olschewski, ist Head of Marketing bei der d.velop AG in Gescher, http://www.d-velop.de      Sie erreichen Ihn unter: Stefan.Olschewski@d-velop.de

Social Enterprise Content Management (ECM): Wissen einfach und sicher teilen.

Die mobile Vernetzung über Soziale Medien hat die Art und Weise in der Wissen vermittelt und aufgenommen wird grundlegend verändert. Der klassische Informationsfluss ging immer in eine Richtung – von der „wissenden“ zu „unwissenden“ Instanz. Heute findet ein vernetzter, vielfältiger Informationsaustausch in alle Richtungen statt. Während Wissen in der Vergangenheit vornehmlich in strukturierten Texten zusammengefasst war, setzt es sich heute aus einer Vielzahl von Fragmenten, Eindrücken, Erfahrungen sowie aus Bildern und Videos zusammen.

Vollkommenes Wissen ist nicht erreichbar. Der persönliche Kenntnisstand wird heute bei jeder Interaktion über digitale Kommunikationswege neu bewertet und ergänzt.

Die vielfältigen Möglichkeiten der Informationsaufnahme sowie das Teilen von Informationen oder Eindrücken über soziale Medien, beeinflusst bereits heute die Anforderungen an eine moderne Informationsinfrastruktur in Unternehmen oder Organisationen.

Die strukturierte und digitalisierte Archivierung oder Verarbeitung von Dokumenten, Verträgen oder Rechnungen in Form von klar definierten aber individuellen Prozessen ist und bleibt dabei der primäre erfolgsentscheidende Faktor. Einfache Zugänglichkeit von Wissen, Konformität mit rechtlichen Vorgaben sowie eine möglichst hohe Daten- und Informationssicherheit sind hier nach wie vor die Leitmotive.

Darüber hinaus aber muss sichergestellt sein, dass Mitarbeiter jederzeit innerhalb des Unternehmens oder sogar über Organisationsgrenzen hinaus, in informellen Arbeitsgruppen zusammenarbeiten können. Das dynamische Teilen, Bewerten und gemeinsame Fertigstellen von Dokumenten ist in kurzer Zeit ein unverzichtbarer Produktivitäts- und Zufriedenheitsfaktor geworden.

Schließlich bleibt noch der Bedarf, Dokumente auch über die Unternehmensgrenzen hinaus zu teilen oder aber als Ersatz für klassische Post oder E-Mail in sicheren, digitalen Postfächern bereitzustellen. An der oft undefinierten Schnittstelle zwischen Unternehmens- und Privatbereich kommen aktuell überwiegend Cloud-Dienste zum Einsatz, die den heutigen Ansprüchen an Datensicherheit nicht gerecht werden.

Will man jedoch den nahtlosen Übergang von Informationen und Dokumenten aus gesicherten digitalen Unternehmensdiensten zu privaten Empfängern sicherstellen, ist ein Cloud Dienst, allein aus Kostengründen, unumgänglich. Es gilt also einen Dienst zu finden, der die Anwender mit Design und einfacher Funktion begeistert, sich nahtlos in die Unternehmen-IT integriert und in Bezug auf die Sicherheit höchsten Ansprüchen gerecht wird.

Dokumentenmanagement- und digitale Prozesslösungen sind in Unternehmen die zentralen Anwendungen, die für das Teilen von Informationen und Dokumente prädestiniert sind. Unternehmen und Behörden erwarten von den Herstellern solcher Lösungen Antworten auf die Frage wie Cloud-Dienste sicher und kontrolliert genutzt werden können um den Privatanwender komfortabel in digitalisierte Prozesse einbeziehen zu können.

Dieser Anforderungskatalog ergänzt die Begriffe des klassischen Enterprise Content Managements (ECM) oder des Dokumenten Management Systems (DMS) absolut gerechtfertigt um die Komponente „Social“.

„Social ECM“ ist also kein Kunstbegriff der IT-Industrie, er beschreibt eine Notwendigkeit.

Bruchlandung im Vertragsmanagement

Laut einem Bericht im Handelsblatt vom 07.10.2014 wird der deutsche Steuerzahler für das „System Eurofighter“ bis zur Ausmusterung des letzten Flugzeugs ca. 60 Milliarden Euro ausgegeben haben. Dabei macht der Anschaffungspreis von ca. 14 Milliarden Euro für 143 Flugzeuge nur etwa 25% der Gesamtaufwendungen aus. Viel Geld dafür, dass aktuell nur 8 der momentan 109 Flugzeuge voll einsatzbereit sind, maßgeblich wegen Mangel an Ersatzteilen.

Die Unternehmensberatung KPMG hat ein mangelhaftes Vertragsmanagement als einen der Gründe für das Desaster identifiziert. Der Eurofighter ist ein internationales Projekt, bei dem eine Vielzahl von Anbietern gemeinsam das fertige System liefert. Knapp 2.000 nationale und internationale Verträge sind Grundlage der Zusammenarbeit und der Steuerung des Projektes.

Dennoch oder gerade deswegen ist es nicht gelungen, das Flugzeug zu den ursprünglich angestrebten Terminen im budgetierten Kostenrahmen zu liefern. Dennoch oder gerade deswegen ist unklar, wer für die Verzögerungen, Unzulänglichkeiten und Mehrkosten verantwortlich ist und haftet. Man hat schlicht den Überblick verloren. Auch gutgemeinte Reaktionen haben die Situation durch ungeahnte Wechselwirkungen eher noch verschlechtert. Stichwort: Ersatzteil Lieferstopp!

Wäre der Eurofighter ein kommerzielles Produkt für einen gewerblichen Markt, hätte das Projekt für den Betreiber oder Anbieter mit großer Sicherheit den Ruin, zumindest aber eine existenzbedrohende Krise bedeutet. Oder anders gesagt: In der Wirtschaft könnte man sich so eine Katastrophe nicht erlauben.

Globale Märkte sind geprägt durch hohen Wettbewerbsdruck und große Spezialisierung. Darum wird es zunehmend zur Regel, dass Produkte oder Dienstleistungen von Herstellerkonsortien oder Anbietern gemeinsam erbracht werden. Die Abhängigkeit von Zulieferern und Vertragspartnern nimmt stetig zu.

Damit wird ein effizientes Vertragsmanagement für moderne Unternehmen erfolgsentscheidend. Im komplexen Geflecht multilateraler Verpflichtungen muss jederzeit volle Transparenz herrschen. Wechselwirkungen, Abhängigkeiten, potenzielle Stellschrauben, etwaige Regressansprüche oder Optionen zur erfolgreichen Nachverhandlung müssen jederzeit deutlich erkennbar sein bzw. ins Auge der Verantwortlichen springen.

Der erste Schritt für diese Transparenz ist ein digitales Vertragsmanagement. Als Teil eines Systems für Dokumentenmanagement werden damit auch Anforderungen einer Konformität im Sinne von regulatorischer Compliance sowie einer Revisionssicherheit geregelt.

Papier ist geduldig und Geduld ist eine Tugend. Dem Tempo und den Anforderungen des Geschäftslebens von heute sind Papier-Verträge und die damit verbundenen manuellen Prozesse aber einfach nicht mehr gewachsen.

Nur digitales Vertragsmanagement verleiht letztendlich Flügel.

Führungskompetenz: Trainieren wie die Weltmeister

Eine Qualifikation zu besitzen bedeutet alle notwendigen Voraussetzungen zu erfüllen, um eine Tätigkeit fachgerecht ausüben zu können oder zu dürfen. In der Regel denken wir bei der fachlichen Qualifikation für unser Berufsleben an die Ausbildung, Studienabschlüsse, gespeichertes Faktenwissen oder schlicht kennzahlgetriebene Konformität. Die digitale Transformation in der Arbeitswelt bewirkt aber eine immer größere Spezialisierung der Mitarbeiter auf eine geringe Anzahl von Einzeltätigkeiten oder die Ausführung eines jeweils sehr eng umrissenen Arbeitsschrittes in einer langen Prozesskette.

Kategorie-Expertentum ist das Gebot der Stunde. Generalisten sind in der Regel (zu) wenig gefragt.

Der einzelne Mensch und damit die sozialen Kompetenzen in der Führung treten in den Anforderungsprofilen der Unternehmen zunehmend in den Hintergrund. Schon mit den umstrittenen aber populären automatisierten Online-Bewerbungsprozessen beginnt heute die maschinengesteuerte Auslese anhand von enggesteckten, digitalen Parametern. Darüber hinaus lässt der allgegenwärtige Kostendruck es in der Regel nicht zu, zwei Mitarbeiter mit gleichen oder ähnlichen Fertigkeiten im selben Bereich zu beschäftigen. Je individueller die einzelnen Glieder einer Prozesskette ausgeprägt sind, desto schwieriger wird es dann aber auch ein einzelnes Glied zu ersetzen. Paradoxerweise ist somit in Zeiten zunehmender Gleichmachung der Arbeitskräfte das einzelne Glied zwar ersetzbarer, gleichzeitig aber erfolgsentscheidender.

Für die moderne Führungskraft stellen sich damit zwei wesentliche Herausfoderungen:

1. Hochgradig spezialisierte Mitarbeiter die in ihren Fachbereichen in der Regel besser ausgebildet und kenntnisreicher sind als die Führungskraft selbst, im Arbeitsgruppenverbund zu Höchstleistungen zu führen.

2. Sorge zu tragen, daß die Arbeitskette jederzeit optimal funktioniert, auch wenn aufgrund der Spezialisierung und der Ausdünnung der allgemeinen Personaldecke gefährliche Abhängigkeiten und Engpässe entstehen, die beim Fortgang eines einzelnen Mitarbeiters nicht so ohne weiteres bzw. nicht in einer akzeptablen Zeit kompensiert werden können.

Für die Qualifikation einer Führungskraft erfordern diese Trends eine Renaissance des Schwerpunktes auf die Menschenführung. Die Waage im Bereich des “Human Resources Management”, die sich in den letzten Jahren immer mehr in Richtung der “Resources” geneigt hatte, muss und wird sich mit einer Betonung auf den menschlichen Aspekt wieder in der Mitte einpendeln.

Es geht also längst nicht nur um Kategoriefachwissen: Fordern und Fördern, Loben und Tadeln, Zuhören statt Reden, Das Warum über das Wie stellen, Führungskompetenz bewusst ausstrahlen – dies sind nur einige Stichworte zu Erkenntnissen aus einem für mich sehr wertvollen Führungskräfteseminar, welches ich jetzt wieder besucht habe.

Führungsqualität kann man sich nicht anlesen. Man muss sie trainieren – fortwährend. Es ist wie bei den Fußballweltmeistern: Talent allein reicht heute nicht mehr. Nur ständige Übung und das Hinterfragen der eigenen Gewohnheiten und Verhaltensweisen fördert die persönliche Weiterentwicklung. Gerade ein offenes Seminar bietet dabei die Möglichkeit der gegenseitigen Reflektion und des Austausches mit Führungskräften aus anderen Branchen unter fachkundiger Anleitung. Ein Führungsseminar ist immer ein Gewinn: Persönlich, für die Mitarbeiter und für den Arbeitgeber allemal.

Meine Empfehlung: http://www.hager-partner.de/unternehmen/training-coaching/

Schreibmaschinen: Die intelligente Geldanlage in Zeiten der NSA und des Niedrigzinses

Seit Monaten bin ich damit beschäftigt mein Geld umzuschichten. Im Wohnzimmer. Damit es nicht stockig wird. Denn ich weiss nicht mehr wohin damit.

Die Zinsen bei meiner Bank liegen unterhalb der Inflationsrate. Gold schwächelt. Meine Garage kann keine weiteren Oldtimer aufnehmen. Der DAX ist überbewertet. Viele Analysten warnen eindringlich vor einer zeitnahen deutlichen Korrektur der Kurse. Meine Steuerspar-Immobilien in Top-Lagen der neuen Bundesländern stehen komischerweise leer. Selbst meine “todsicheren” Investitionen in Windparkbetreiber mit “traumhaften Renditen” sind irgendwie daneben gegangen. Der Versuch des Abbaus von seltenen Erden in meinem Garten war ergebnislos und meine Investitionen in Fracking fand Hannelore Kraft mitsamt dem gesamten Landtag von NRW auch nicht gut. Voll gemein.

Aber jetzt habe ich es: Ich kaufe und verkaufe mechanische Schreibmaschinen. Egal wie alt. Egal in welchem Zustand Denn hier liegt die Zukunft!

Der NSA Untersuchungsausschuss macht es gerade vor: In Zeiten, in denen wir selbst unseren Freunden nicht mehr trauen können, heisst es von der modernen Informationstechnologie Abschied zu nehmen. Der NSA Ausschuss steigt  jetzt auf das das einzig sichere Medium um: Die Schreibmaschine eben, – denn sie kann nicht angezapft werden. Jedenfalls solange keine Elektronik drin ist. Das ist sowas von brilliant!

Ich werde mich heute, nachdem ich dieses Manifest für die Druckerschwärze als mein letztes digitals Kommuniqué fertiggestellt habe, ebenfalls aus dem  Informationszeitalter zurückziehen. Vielleicht noch ein bißchen eBay, um an die Schreibmaschinen zu kommen, klar. Vielleicht “launche” ich auch noch ein Internetportal, speziell mit “Suchen & Bieten” für Schreibmaschinen. Das nenne ich dann Typologo, oder so. Hauptsache irgendetwas mit einem Vokal hinten. Das macht man heute so

Und jetzt noch ein Hammer Insider-Tipp. Das mit den Schreibmaschinen erwirtschaftetes Kapital werde ich natürlich umgehend reinvestieren. Na, in was? Irgendwelche Ideen?

Na klar: In SCANNER!

Denn irgendwie müssen die Spione das ganze Papier ja wieder digitalisieren, um es doch noch an die NSA übergeben zu können. So wie es ja auch gelaufen ist, mit dem Typen, der die Akten des NSA-Ausschusses MIT NACH HAUSE genommen hat um sie zu SCANNEN und dann der NSA zu verkaufen  – um dann aufzufliegen, als er versuchte die Scans auch noch den Russen zu verkaufen – ausgerechnet den RUSSEN, die haben doch eh nur Schreibmaschinen…

Naja, ich werde mein Geschäftsmodell auf jeden Fall wie oben beschrieben anpassen, während das ganze Land und die politische Elite wieder einmal über all die Bespitzelung  aufschreit: “Jetzt ist aber langsam mal gut” sagt auch der von mir wirklich hochgeschätzte Herr Bundespräsident. Recht hat er wieder einmal. Ändert aber nix.

Bleibt einzig die Frage, warum sich da Land über ein paar hundert gescannte Seiten des NSA Ausschusses empört, während andere, viel weitreichendere, Berichte kaum Beachtung finden. So zum Beispiel,  daß der größte deutsche Internetverkehrsknoten in Frankfurt, der “Deutscher Commercial Internet Exchange” DE-CIX, mittels einer exklusiven Standleitung vom BND angezapt ist.*

Wenn diese Meldung stimmt, bedeutet daß nichts anderes, als daß sekündlich 800 Milliarden Bit** an Daten aller Art (inlusive eMail, Surfverhalten, Dokumente) quasi gespiegelt und zur Analyse abgeleitet werden, – viiiiieeeelleicht sogar widerum teilweise bei der NSA landen. Selbst wenn dies aber nicht am DE-CIX passiert, – irgendwo auf den Leitungen hört immer jemand mit. Finden wir uns damit ab. Und es sind nicht nur die Amerikaner. Damit will ich aber nicht sagen, daß private Informationen und Unternehmensdaten im Internet generell unsicher sind, – man kann da schon viel machen. Ist aber ein komplexes Thema. Populismus und gespielte Empörung helfen aber garantiert nicht.

Ich frage mich übrigens gerade, wieviele Schreibmaschinenseiten 800 Milliarden Bit pro Sekunde allein an einem Tag ergeben würden. Vielleicht investiere ich auch in Papierfabriken, wegen mir auch im Regenwald. Was soll’s denn.

*Quelle: ZDF, Frontal 21, 14. Juli 2014

**Quelle: “Tubes” von Andrew Blum: Stand 2012

 

 

 

Mein ganz persönliches Einkaufserlebnis

Ja ich bin Amazon Kunde. Zumindest dann, wenn es um CD’s geht. Einfach, weil es keine Musikgeschäfte mehr gibt. Bücher bestelle ich bei meiner lokalen Buchhandlung. Die Angestellten dort berechnen keine Versandkosten und sind sehr nett. Eine Prime-Mitgliedschaft ist dafür nicht notwendig.

Zurück zu Amazon. Dem Vernehmen nach hat Amazon das sogenannte “persönliche Marketing” bereits perfektioniert. Die analysieren meine “digitale Körpersprache” und wissen dadurch, was ich mir wünsche. Und das bereits, bevor ich das überhaupt weiss. Das ist sehr praktisch, denn ich kann mich in der Regel schwer entscheiden.

Schauen wir also einmal auf meine heutige persönliche Willkommensseite:

Ich brauche unbedingt den kindle Paperwhite, sagt Amazon. Gut, sie wissen nicht daß ich bereits lese und gedruckte Bücher sind eben out. Ein eBook Reader kommt mir aber nicht ins Haus. Wie sollte ich das den freundlichen Menschen in meiner Buchhandlung erklären?

Weiterhin bekomme ich alle CD’s des Musikers Rick Springfield und der Band Bon Jovi gelistet. Das macht zunächst ansatzweise Sinn, da ich kürzlich in der Tat gezielt nach sogenannten Remasters dieser Künstler gesucht habe. Zur Erklärung: Remasters sind klangtechnisch aufpolierte Neuveröffentlichungen von Musikproduktionen, die schon einige Jahre auf dem Buckel haben. Wenn ich recht überlege, habe ich schon einige Male Remasters aus den 80er und 90er Jahren bestellt. Die Muskrichtung ist auch immer ähnlich, – ich bin da zugegebenermaßen recht einseitig.

Wenn wir mit dem “persönlichen Marketing” schon da wären, wo die Anbieter hinwollen, dann müsste Amazon mich jetzt gezielt mit Angeboten aus den Kategorien “Rock der 80er und 90er Jahre” und “Remastered” ansprechen. Tun sie aber nicht. Stattdessen bekomme ich alle Rick Springfield und Bon Jovi Alben aufgelistet. Wahllos. Lustigerweise auch solche, die ich bereits bei Amazon bestellt habe. Vielleicht kennen sie meine Wünsche also doch nicht so genau? Ist aber auch schwer…

Weiter mit Rick Springfield. Der Mann ist nicht nur Rockmusiker sondern hat darüber hinaus auch eine im englischen Sprachraum vielbeachtete Biografie geschrieben, jüngst seinen ersten Roman veröffentlicht und obendrein in den 80er und 90er Jahren in einigen Filmen und Fernsehserien mitgespielt. Kurzgesagt, er ist ähnlich vielseitig wie ich! Wäre nun die Logikmaschine bei Amazon genauso klug wie Rick und ich, dann würde sie mir als Reaktion auf meine Suche nach CDs vom guten Rick, eben diese Autobiografie, den Roman oder DVDs mit seinem schauspielerischen Werk anbieten. Tut sie aber auch nicht.

Besonders lieb gewonnen habe ich die Kategorie “Inspiriert von ihren Shopping Trends”. Da sieht man immer wieder, welch verhängnisvolle Folgen fehlinterpretierte Inspiration haben kann: Da finde ich heute die Fernsehserie “Golden Girls” (das waren die albernen, rüstigen Omis), den “Prinz von Bel Air” (einer unfassbar infantilen Comedy Serie mit Will Smith) und – ohne Quatsch jetzt – den Film “Sidekicks” mit Chuck Norris. (Chuck Norris – der Karate-Imitator mit dem versteinerten Gesichtsausdruck). Ich schwöre dabei, ich habe niiiiieee nach Chuck Norris, Will Smith oder gar den Golden Girls (zumindest nicht nach diesen…) gegoogelt. Wie kommt Amazon also darauf?

Moment mal, all diese Filme und Serien sind aus den 80ern und 90ern. Da war doch was mit meinem Muskgeschmack… Sollten die bei Amazon etwa glauben, ich würde mein ganzes Konsumverhalten auf die Vergangenheit ausrichten? Aber wo bleiben dann neben Rick Springfield, Klassiker wie McGyver, Knight-Rider oder das A-Team?  Alles Zufall also. Mein wahre Leidenschaft, das “experimentelle Kurzfilmkino mit interaktiver Second-Screen Multi-Media Performance”, ist auf jeden Fall noch unentdeckt geblieben.

Dann gibt es noch die “Empfehlungen basierend auf ihren besuchten Seiten” Da sind überwiegend irgendwelche Download Apps gelistet. Die Logik für diese Empfehlungen bleibt im Dunkeln –  Nur soviel: Weiter könnte Amazon meine Interessen nicht verfehlen…

Zum Schluß noch was lustiges: Ab und zu sehe ich mir ja auch auf Amazon Produkte an, um diese dann im lokalen Einzelhandel zu bestellen. Dabei ist mir klar, daß dies in der Regel anders herum läuft. Ich verstehe mich aber als Robin Hood des lokalen Einzelhandels. Das geht soweit, daß ich auch mal Dinge kaufe, die ich gar nicht benötige, – einfach nur aus Pflichtgefühl. Aber das tut nichts zur Sache. Ich hatte mir also einmalig auf Amazon spezielle Schnellhefter angeschaut, und diese dann beim lokalen Bürobedarfshändler bestellt. Seitdem versucht mich meine persönliche Amazonseite unermüdlich für Mappen und Schnellhefter jedweglicher Fasson zu begeistern. Da sind sie wirklich hartnäckig.

Zusammenfassend ist meine Beobachtung, daß aktuell auch das ausgereifteste persönliche elektronische Marketing nur sogenanntes “Guess-work”, also rein auf dem historischem Kauf- oder Surfverhalten basierende Annahmen zu Grunde legt. Das führt zu in der Regel zu Angeboten in Bereichen, in denen mein aktueller Bedarf bereits gedeckt ist. Dies trifft logischerweise dann zu, wenn sich der Anbieter (so wie Amazon) im wesentlichen -noch- seiner eigenen Daten bedient.

Gewinnen werden die Anbieter, welche nicht nur Angebote machen, die dem letzten Kauf oder der letzen Suchanfrage entsprechen. In Zukunft wird es darum gehen, den nächsten ‘Wunsch” des Konsumenten zu antizipieren. Hier stehen wir erst am Anfang einer Entwicklung, die neben den eigenen Daten zunehmend weitere Profilinformationen aus sozialen Netzwerken oder Webseiten anderer Anbietern einbeziehen wird. Wundern sie sich also nicht, wenn sie irgendwann einmal über Facebook mitteilen, daß sie jetzt Gitarrenunterricht nehmen, – und einige Minuten später ihre persönliche Amazonseite die Golden Girls durch Gitarrensaiten ersetzt…

Ich danke den Mitarbeitern der Tönisvorster Buchhandlung, ohne die dieser Blogeintrag nicht möglich gewesen wäre

Vendor Relationship Management – A key concept for the emerging Intention Economy

I’ve just finished the book “The Intention Economy”, by Doc Searls (Harvard Business Review Press, ISBN 978-1-4221-5852-4).

Even the best integrated Marketing Campaign, based on the best possible data, the best possible audience segementation, the best possible analysis of customers preferences, his online behaviour… it still includes a lot of guesswork. So our brilliant and personalized content may miss the point totally.

Why?

Because we still don’t know what the customer really intends to do next….

We may have an idea about his preferences, but there is still a big likelihood, that we are totally wrong with our predictions. This gets particularly embarassing, if us as Marketers, pretend to having understood the objectives, motivations or desires of the customer already. Or as the Author says: “For customers, rough impersonal advertising guesswork is tolerable, because they are used to it. Totally personalized guesswork is not.”

Business and markets are all about relationships. Personal relationships with real conversations. Typically the customer asks first and the merchant responds. Today’s Marketing organizations are better prepared to talk to customers, instead of listening to them. Not to think about  having a meaningful conversation…

In times, where many companies constantly fight for the attention of the customer, trying to “own” a customer, literally as a captive in their CRM system, Searls and the VRM community promote the concept of the Intention Economy. This busines model is going to be driven by copious signals from individual customers and users, and responses to those by vendors. Within the Intention Economy, the liberated customer is going to regain control of his own data and will have full agency for himself, in regards of the Vendor relationships he establishes, maintains or ends.

Supported by a set of new VRM technologies and tools (basically a customer-controlled set of counterparts to CRM systems), customers will actively manage their data and their relationships with vendors of their choice. They may even be in the position, to insist on their own terms & conditions, instead of having to accept today’s typical “take it or leave it” contracts of adhesion. Customers are even predicted to be in the position, to decide which services they want to pay for, and how much they want to pay for it.

A lof of the thoughts in Doc Searls book may sound like science fiction today, although it’s been published in 2012 already. When writing the book, VRM technology was not yet availalbe or had been in very early stages of development. Frankly, I am also not sure, how much progress has happened here by then.

However, I truly believe that over time, we will see a lot of the Relationship Management power will swing back to the customers. This even more, since it is a logical response to the current data privacy discussion,- that became really hot AFTER Searls published his book. Good news: Sales & Marketing Professionals  still have time, to adjust their strategies and technologies to respond to the emerging Intention Economy. Combining today’s Sales & Marketing Automation concepts with elements of the VRM philosophy is going to be a winning strategy in any case.