EIM

S.M.A.C. und Co – über Sinn und Unsinn von Akronymen

Gastbeitrag von Stefan Olschewski

S.M.A.C. als inzwischen überall breitgetretene Abkürzung für die vermeintlichen Megatrends Social – Mobile – Analytics – Cloud … braucht man das? Jedes Kind braucht einen Namen und jede potenzielle Innovation offenbar ein greifbares Buzzword – sonst wüsste man ja gar nicht mehr, wovon man spricht. Oder etwa doch?

Gerade in der eher behäbigen Welt des Enterprise Content Management ist das mit diesen Begrifflichkeiten so eine Sache. Da hat sich der Markt (und ganz langsam auch die potenziellen Kunden) nach kaum mehr als 15 Jahren an das Akronym „ECM“ gewöhnt, da kommen ganz Innovative mit „EIM“ um die Ecke (Enterprise Information Management). Und der Aufschrei ist groß! Wer soll das denn verstehen? Mit dem „S.M.A.C Stack“ wird nun endgültig auch der letzte standhafte Gallier abgehängt. Warum?

Dokumentengebundene Prozesse sind per se schwerfällig und – zugegeben – nicht gerade begeisternd. Oder legen Sie sich gern abends mit einer 200-seitigen Abhandlung über die „Geschäftsprozessoptimierung der Eingangsrechnungsverarbeitung“ auf die Couch? Höchstens, um darüber möglichst schnell einschlafen zu können. Nur das Versprechen, dass durch eine Digitalisierung der Dokumente und Automatisierung der Abläufe eben diese einfacher, schneller und fehlerloser ablaufen, macht das Thema noch nicht begeisternder.

Begeisterung entsteht im Kopf

Und das auch nur dann, wenn ich beispielsweise eine Innovation selbst erfahren kann. Hier tun sich Anbieter von Lösungen zur Prozessoptimierung, deren Implementierung Jahre dauern kann, schwer. Warum begeistert ein Smartphone mit seinen schlanken Apps? Weil ich es immer dabei habe, weil ich keine langen Anleitungen benötige und weil ich damit immer und überall kurze Abstimmungen mit Freunden oder Kollegen vornehmen kann. Und weil mir eine App echten Mehrwert bringt. Ich kann meinen Gesundheitszustand tracken lassen, meine sportlichen Aktivitäten und Trainingsstatus nachhalten, ich kann Reisen planen und Kinoprogramme abrufen, ich kann chatten und organisieren. Da liegt es doch nahe, eben diesen Nutzen auch im beruflichen Alltag zu vermitteln – und so auch eine (sagen wir einfach mal weiterhin ECM-) Lösung intuitiv und begeisternd in Funktion und Anwendung zu machen.

Und genau damit sind wir wieder beim S.M.A.C. – denn was an den oben genannten Dingen begeistert, ist gerade der soziale Aspekt des Austauschens untereinander, die Mobilität durch tragbare Geräte, die einfachen Analysen durch Reports jeglicher Art auf Knopfdruck und die Ablage all dieser Informationen in der Cloud, sodass sie immer und überall verfügbar sind. Und genau das ist der vielbeschworene S.M.A.C.-Stack!

Jetzt müsste es nur noch einen Anbieter geben, der bei aller Erfahrung im klassischen ECM-Umfeld genau diese Begeisterung in seine Produkte aufnimmt. Der kollaborative Aspekte in Workflowprozesse integriert, der einfach zu bedienende Apps als Frontend besitzt oder – noch besser – sich nahtlos in die schon bekannten Oberflächen integriert. Der ein Tool anbietet, das in Sekundenschnelle die Performance des ECM-Systems analysiert und über ein rechtskonformes und revisionssicheres Cloud-Konzept mit Hosting in deutschen Rechenzentren auch noch jegliche relevanten Sicherheitsaspekte berücksichtigt.

 

Die Welt braucht kein S.M.A.C. – sie steckt mitten drin

Dann wird auch der digitale Umgang mit Dokumenten zur wirklichen und konsequenten Alternative – ganz egal, ob als Buzzword dann ECM, EIM oder S.M.A.C. dransteht. In der mehr und mehr vernetzten Welt des Social Business – und genau darin leben wir, geht es darum, seine eigenen Geschäftsprozesse immer neu zu denken und flexibel den Anforderungen des Marktes anzupassen. Nur wer diese Flexibilität lebt, wird auf Dauer wettbewerbsfähig bleiben. Und da spielt es überhaupt keine Rolle mehr, welches wohlklingende – oder gar verwirrende – Label man dranschreibt.

 Zum Autor:

Stefan Olschewski, ist Head of Marketing bei der d.velop AG in Gescher, http://www.d-velop.de      Sie erreichen Ihn unter: Stefan.Olschewski@d-velop.de